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Das Cityhotel in Dortmund macht zum Jahreswechsel dicht. Und damit das klappt, veranstaltet die Betreiber-Familie eine große Auflösung an zwei Tagen. Es ist wie eine Wohnungsauflösung mit Flohmarkt – nur sehr viel größer. Denn aus den rund 50 Zimmern, der Hotelbar und der Sauna muss wirklich alles raus: Gardinen, Spiegel und Bilder – Tische, Stühle und Betten. Das komplette Interieur kann man shoppen und besondere Dinge wie Billiardtische. „Alles muss raus! Alles sehr günstige Preise!“, schreiben die Hotelbesitzer auf ihrer Facebook-Seite.
Volles Haus noch über die Weihnachtsfeiertage
Die Betten sind noch fast warm, denn bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag war das Hotel noch gut belegt. Die Buchungszahlen sind auch nicht der Grund für die Schließung. Das „Cityhotel“ ist nur wenige Meter vom Westenhellweg entfernt – im Grunde eine ideale Lage. Das 3-Sterne-Hotel hat eine feste Stammkundschaft und immer wieder neue Gäste bekommen. Familie Stahnke hat es 1980 eröffnet und mehrfach renoviert – zuletzt erst 2008.
Familie konzentriert sich auf zwei andere Hotels
Doch wäre ab Januar eine deutlich höhere Miete fällig – hinzu kämen notwendige Umbauten. Das sind Kosten, die die Familie nicht mehr stemmen will. Und so zieht sie schweren Herzens den Stecker. Sie will sich auf ihre zwei anderen Hotels konzentrieren: eines im Dortmunder Klinikviertel, ein noch neues Sport-Hotel in Lüdenscheid.
Hotel-Branche in Dortmund eigentlich im Aufwind
Die Entwicklung sei heute so, die Gäste immer den neusten Standard erwarten würden. Kleine und mittelständige Hotel-Betreiber könnten kaum noch mithalten mit den großen Ketten, die mithilfe von Investoren ständig Umbauten, Erweiterungen oder ganz neue Hotelprojekte anstoßen würden. Allein in Dortmund sind für die nächsten Jahre mehr als 10 neue Hotels angekündigt. Drei neue Herbergen wurden in 2018 bereits eröffnet.
Veränderungen in Hotel-Branche seien normal
Nach Angaben der Stadt Dortmund vertrage der Hotelmarkt in Dortmund noch viele neue Betten. Sie beruft sich dabei auf die seit Jahren steigenden Übernachtungszahlen und auf Analysen der Investoren. Die kleinen und mittleren Hotelbesitzer seien in Dortmund auch weiterhin ein wichtiger Grundpfeiler. Allerdings sei eine Bereinigung des Marktes an der ein oder anderen Stelle dabei normal.
Silvester jedenfalls gehen die Lichter im Dortmunder Cityhotel endgültig aus. Was nicht verkauft wird und an Mobiliar übrig bleibt, soll übrigens noch an verschiedene Hilfsorganisationen gespendet werden.